Lukas
Geburt unseres Sohnes Lukas
Berndorf, 17.6.2018
Tag 9 nach dem berechneten Termin: Auf Anraten von Hebamme Patricia (und weil Simone nicht an samstägliche Apotheken-Öffnungszeiten gedacht hat) fuhren wir um ca. 14 Uhr – vor dem Mittagessen – ins Einkaufzentrum in Wr. Neustadt, um Eisenkrauttee, Zimtstangen, Ingwer und Marillensaft für einen wehenfördernden Tee zu besorgen.
Simone hat schon davor über verstopfungsähnliche Bauchbeschwerden geklagt. Im Einkaufszentrum wurden diese beim Herumgehen stärker, aber auch WC gehen nach dem Spar hat nichts geholfen. Deswegen sind wir nicht mehr beim NanuNana Karten anschauen gegangen, sondern gleich zum Auto. Ich machte noch einen schnellen Abstecher zum XXXLutz (16 Uhr), um einen Eisenkrautteebeständigen Topf zu besorgen.
Daheim angekommen wurde das Bauchweh nicht weniger, wir sind trotzdem Mittagessen gegangen. Lasagne und Suppe schmeckten gut, doch Simone aß nur ein Stück Lasagne – und war dabei auch noch langsamer als ich (sonst immer umgekehrt). Den Salat hat sie auch stehen gelassen...
Im Auto haben wir Simones Jubiläumkonzert-CD gehört, was sie erinnert hat, wie gerne sie die Musik hat. Beim Essen ist ihr eine Melodie eingefallen (Mein Herr Marqui – Fledermaus). Leider wusste sie den Titel nicht, deshalb haben wir die Operette auf YouTube gestartet. (Nachtrag: sehr wehenfördernd ;) ...)
Bis dahin war das Bauchweh konstant (______), nun wurden daraus irgendwann „wellenförmige“Wehen ( __-__-__). Diese habe ich mit dem Handy-Rundenzähler mitgestoppt, Start war ca. 17:45 Uhr. Die Wehen waren unregelmäßig alle 4 – 12 Min und noch recht kurz (15-35 Sec).
Währenddessen habe ich den Pool aufgebaut und Mahlerfließ aufgebreitet. Simone wechselte auf den Ball (Vierfüßler) und die Wehen wurden stärker und wellenförmiger (~~~~~). Simone sagte: „So stelle ich mir schon eher richtige Wehen vor.“
Nach 2 Stunden mitgeschriebenen Wehen war uns beiden klar, dass unser Baby schon gerne auf die Welt kommen will... Wahrscheinlich erst morgen, aber es geht mal los, wussten wir... Also rief Simone Patricia an (19:45 Uhr). Patricia riet uns, Simone könnte ein entspannendes Bad nehmen.
Also ließ ich die Wanne ein, mit reichlich Weleda Edeltannen-Erholungsbad. Simone badete im Vierfüßler, und konnte sich zwischen den Wehen gut entspannen. Während den Wehen schwamm sie mit den Wellen mit, vor und zurück. Nach 4-5 „angenehmen“ Wehen kam eine Starke inkl. Erbrechen danach (Nachtrag: dabei ist die Fruchtblase geplatzt, was wir aber in dem Moment nicht mitbekommen haben). Die Wehe danach war nicht mehr auszuhalten, Simone sprang raus, lief ins Schlafzimmer, doch am Bauch liegen ging auch nicht mehr.
Nun wollten wir doch Patricia anrufen, dass sie sich auf den Weg machen soll (21 Uhr). Während ich also telefonierte, lief Simone ins Wohnzimmer zum Ball, ich mit einem Handtuch hinterher. Da der Ball aber mitten im Wohnzimmer am Teppich war, habe ich eine Gymnastik-Matte am Fließ ausgebreitet und Simone doch noch irgendwie überreden können hinüber zu gehen.
Da kam die Frage: „Soll ich schon pressen? Tut sich schon was?“. Leicht besorgt antworte ich: „Du machst das super, höre auf deinen Körper! Aber ob sich was tut kann ich leider nicht sagen...“.
In Wirklichkeit hatte ich aber die Befürchtung, dass ich schon die Haare sehen konnte. Also sprang ich herum, Handtücher holen, Handy holen, Aufregung! Um 21:35 Uhr bekamen wir noch ein SMS von Patricia, das sie unterwegs sei und in ca. 30 Min. bei uns sein wird.
Dann tropft etwas, ich hole eine Küchenrolle zum Abwischen. Als dann plötzlich mehr Blut kam und ziemlich sicher das Kopferl zum sehen war, rief ich Patricia an (21:40 Uhr). Doch mit der nächsten Wehe musste ich das Handy weglegen, denn nun war es soweit, der Kopf war heraußen, in meiner rechten Hand, der restliche winzige Körper in der linken... Wir waren Eltern!
Sekunden danach erfüllte ein winziger erster Schrei unser Wohnzimmer. Wir waren Überglücklich!
Vom Handy her hörten wir schon die ersten Gratulationen – Simone bereits am Rücken mit Lukas am Bauch – und so warteten wir, bis Patricia bei uns eintraf.
Von nun an lief alles ein wenig geregelter. Patricia half Simone beim Hinlegen und bei den ersten Stillversuchen. Sie kochte die Abnabel-Schere aus und brachte Handtücher und Leintücher für Simone und Lukas. Später nach der Nachgeburt durfte ich Lukas abnabeln, was ich als stolzer Vater natürlich gerne tat. Patricia blieb noch ein bisschen bei uns bis wir nach dem Duschen gemütlich zu dritt im Bett kuschelten.
Seither hat sich Lukas prächtig entwickelt, und wir sind überglücklich.
Vielen Dank Patricia, dass du uns so gut vor der Geburt begleitet hast und uns super auf die Geburt vorbereitet hast und vor allem danach uns bei allen unseren wichtigen und nicht ganz so wichtigen Fragen geholfen hast!
Die Geburt unsere Sohnes Lukas war ein unvergessliches Ereignis - wir waren selbst ein wenig erstaunt über den Ablauf – aber so ist das Leben – wir würden es uns genauso wieder wünschen wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten!
Liebe Grüße,
Martin, Simone und Lukas